Bauabrechnung neues Gemeindehaus - eine langwierige Angelegenheit

Das neue Gemeindehaus wurde am 18. März 2014 von der Halter AG, Zürich, über-nommen und die Gemeindeverwaltung zog per 1. April 2014 in die attraktiven Räum-lichkeiten ein. Unschöne aber nicht völlig unübliche Situation: Bei der Abnahme des Gebäudes mussten über 170 Mängel und Beanstandungen festgehalten werden. Diese zu beheben erwies sich als sehr zeit- und kostenintensiv.

Der Bau des neuen Gemeindehauses wurde mittels Totalunternehmer-Werkvertrag an die Halter AG, Zürich, vergeben. Der Gemeinderat hatte sich für diese Variante entschieden, um den Bau schnell und finanzsicher zu errichten bzw. durchzuführen. Mit diesem Vertrag übertrug die Gemeinde dem Totalunternehmer die Planung und die schlüsselfertige, funktionelle Ausführung des neuen Gemeindehauses. Trotz intensiver Begleitung durch die Baukommission, einen ausgewiesenen Bauherrenvertreter und die Projektgruppe konnte die Bauherrenseite aber bei vielen wichtigen Ausführungsfragen während des Baus nicht wie erwartet aktiv mitwirken und mitentscheiden.

Langwierige und kostenintensive Mängelbehebung
Die Mängel und Beanstandungen sind teils von grosser Tragweite, teils von kleinerer Bedeutung. Leider erwies sich die Zusammenarbeit mit der Halter AG als schwierig und zähflüssig. Nach zwei Jahren war erst ein sehr kleiner Teil aller Mängel aus der Bauabnahme erledigt. Mit dem Ablauf der Zwei-Jahresgarantie kamen einige hundert weitere Mängelpunkte hinzu.

Stand heute sind nun die meisten Mängel aus der Abnahme sowie der Zwei-Jahresgarantie behoben – sei dies durch eine Mängelbehebung, Nachbesserungen, Garantieverlängerungen oder mit einer Preisreduktion. Die Gemeinde musste in mehreren Fällen zeitintensive und teure Gutachten erstellen lassen, um die Mängel rechtlich beweisen und deren Behebung durchsetzen zu können. Seit längerer Zeit sind auf beiden Seiten - Gemeinde und Halter AG - Rechtsanwälte eingeschaltet.

Bauabrechnung massiv verzögert
Aufgrund dieser unerfreulichen Situation konnte die Bauabrechnung über das neue Gemeinde-haus bis heute nicht abgeschlossen werden. Die Baukommission und die Projektgruppe sind intensiv daran, die letzten Mängel zeitnah zu erledigen und anschliessend die Bauabrechnung vorzunehmen. Die ressourcenintensive Mängelbearbeitung und all ihre Folgekosten werden die Bauabrechnung zusätzlich belasten, und es ist mit einer Überschreitung des Baubudgets zu rechnen. Die Baukommission sowie die Projektgruppe werden diese ausserordentlichen Aufwendungen der Mängelbegleitung und –behebung in die Bauabrechnung aufnehmen, aber transparent darlegen und begründen. Ziel ist es, die gesamte Bauabrechnung im Laufe dieses Jahres fertig zu stellen und danach dem Gemeinderat sowie der Gemeindeversammlung zur Abnahme vorzulegen.

Gemeinderat Volketswil